Bis das Schicksal einen Grund dazu gibt, passiert man oft jahrelang achtlos die Friedhöfe seiner Heimat. Dabei sind sie durchaus einen Besuch wert. Haben doch alle ihre eigene Atmosphäre und Hintergründe, über die man nur schwer mehr erfährt.
In dieser Artiklreihe wollen wir Interessierten die Friedhöfe in und um Velbert in Wort und Bild etwas näher bringen. Wir beginnen mit dem Friedhof in Langenberg.
Friedhof Langenberg
Am 21. April 1907 wurde der ehemalige Ev. Friedhof Langenberg, heute städtischer Friedhof Langenberg, an der Hohlstraße eingeweiht. Das gesamte Gelände der Friedhofsanlage, die sich ursprünglich in einem Waldgebiet befand, wurde von der Langenberger Famlie Adalbert Colsman, einer Seidenfabrikantenfamilie, damals der evang. Kirchengemeinde gestiftet. Eine entsprehende Stiftungstafel befindet sich innerhalb der Friedhofskapelle. Laut öffentlich-rechtlichem Vertrag vom 21.12.1972 wurde der Friedhof am 1. Januar 1973 an die Stadt Langenberg übergeben.
Von besonders gestalterischer Bedeutung ist die Friedhofskapelle. Die sehr aufwendige Gestaltung zeugt von der finanziellen Kraft und vom Selbstbewußtsein der Stifter und der Gemeinde Langenberg in der Zeit der Jahrhundertwende und der Jahre danach. Hinsichtlich der Kapelle ist von besonderer Bedeutung, dass ihre Innenausstattung und der Außenschmuck fast vollständig und unbeeinträchtigt erhalten sind.
Die Friedhofsanlage zeugt vom Einfluss der evangelischen Gemeinde in Langenberg, auf der bedeutende Persönlichkeiten der Stadt beerdigt liegen. Besonders erwähnenswert sind die Grabstätten Sophie u Adalbert Colsman (Stifter), Grabstätte Hoddick, eine der aufwendigsten Grabstätten der Anlage und die Grabstätte August und Joanna Frowein. August Frowein war von 1864 – 1900 Bürgermeister von Langenberg.
Besonders hervorzuheben sind die beiden Kriegsgräberanlagen aus dem 1. und 2. Weltkrieg.Die Anlage des 1. Weltkrieges wurde 1920 angelegt und ist in ihrer Bauweise und architektonischen Darstellung im Vergleich zu anderen deutschen Ehrenanlagen sehr aufwendig. Die Anlage für Verstorbene des 2. Weltkrieges wurde durch den Volksbund Deutsche Kriegsgräberfürsorge gestatltet und 1957 eingeweiht und ist eine wie in Deutschland vielfach vorgefundene Anlage angelegt.
Seit 1999 steht der städitsche Friedhof Langenberg (Hohlstraße) unter Denkmalschutz.
(Textquelle:)
Adresse
Friedhof Langenberg
Hohlstraße 53
42555 Velbert